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Ihr Wegweiser zu den heißen Quellen Islands
Ihr Wegweiser zu den heißen Quellen Islands
Island ist eine entlegene Insel im Nordatlantik, per Schiff nur schwer zu erreichen und berüchtigt für ihr tückisches Wetter. Warum also fanden die frühen Wikinger, die Island besiedelten, die Insel so attraktiv? Da sind natürlich die unberührten, weiten Landschaften der Insel, ihre großartigen Naturwunder und reizvollen Gegensätze. Im Wesentlichen aber gibt es einen Hauptgrund, der Island nicht nur bewohnbar macht, sondern auch als eine seiner Top-Attraktionen gilt: Seine natürliche geothermische Wärme oder, wie sie gemeinhin genannt werden: heiße Quellen.
Island hat so viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten zu bieten, dass Sie Ihre Reise gründlich planenLink wird in neuem Fenster geöffnet sollten. In unserem Blog finden Sie weitere Informationen zu einer Vielzahl an Attraktionen und Besonderheiten der Insel. Lesen Sie weiter, um mehr über die heißen Quellen Islands zu erfahren.
Was ist eine heiße Quelle?
Eine heiße Quelle entsteht, wenn das unterirdische geothermische Wasser an die Oberfläche steigt und dort ein Becken mit warmem Wasser bildet. Es ist auch möglich, dass das Wasser durch die Landschaft fließt und dabei etwas an Temperatur verliert. Heiße Quellen können kleine, nicht mehr als faustgroße Löcher sein, die mit Wasser gefüllt sind und aus denen Dampf aufsteigt, aber auch riesige Lagunen, heiße Stellen inmitten von kalten Seen oder dem Meer, warme Flüsse, deren Temperatur je nach Entfernung von der Quelle variiert, und sogar heiße Wasserfälle, die wie angenehme „Duschen“ entlang der Wanderwege fungieren. Bevor Sie fragen: Wir haben uns das nicht ausgedacht! Wenn man den Begriff „heiße Quelle“ hört, denkt man am ehesten an Geysire - Wassersäulen, die aus dem darunterliegenden, kochend heißen Becken aufsteigen. Stellen Sie sich aber vor, Sie segeln aus einem Fjord auf den Ozean hinaus und Ihr kundiger Kapitän hält an einem bestimmten Punkt an, um Ihnen ein entspannendes Bad in einem unsichtbaren „heißen Becken“ anzubieten. Aufgrund der extremen geothermischen Aktivität in Island sind solche mit heißem Wasser gefüllten Stellen überall zu finden, auch im Meer, auf dem Grund eines eiskalten Sees und mitten im zerklüfteten Hochland.
Wie entsteht eine heiße Quelle?
Heiße Quellen entstehen in der Regel, wenn das Grundwasser auf seinem Weg an die Oberfläche durch Magmaeinschlüsse erhitzt wird oder durch Brüche oder Verwerfungen in der Erdkruste fließt. Die Zusammensetzung des Wassers unterscheidet sich daher oft stark von der des Süßwassers und kann von Quelle zu Quelle stark variieren. Dies trifft auch auf die Temperaturen zu, die je nach dem Weg, den sich das Wasser gebahnt hat, sowie je nach Lage und Aktivität von einigen Grad bis zum Siedepunkt reichen können.
Warum gibt es in Island so viele heiße Quellen?
Island liegt auf und ist Teil des Mittelatlantischen Rückens, der Grenzlinie zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen tektonischen Platte. Es gibt Orte in Island, an denen man die beiden tektonischen Platten sichtbar erkennen kann, deutliche Anzeichen für ihr langsames Auseinanderdriften sieht und sogar zwischen ihnen stehen kann. Das macht Island in fast jeder Hinsicht geologisch aktiv und erklärt die zahlreichen aktiven Vulkane, häufigen Erdbeben und die Fülle an heißen Quellen. All diese Phänomene haben ein und dieselbe Ursache: Das Auseinanderdriften der tektonischen Platten. Dies führt zu geologischen Spannungen und Erdbeben, durch die sich wiederum Magma ansammelt und heiße Einschlüsse entstehen, welche zu Vulkanausbrüchen führen. An diesen Stellen bildet sich schließlich eine flache Kruste und durch die geringe Entfernung zu Magma bzw. Lava wird das Grundwasser erwärmt.
Welche Vorteile hat ein Bad in einer heißen Quelle?
Das Wasser heißer Quellen unterscheidet sich stark in seiner Mineralienzusammensetzung, je nach seinem Ursprung und dem unterirdischen Weg, den es hinter sich hat. Manche von ihnen sind extrem sauer, andere sehr alkalisch, und wieder andere liegen irgendwo dazwischen. Auch der Schlamm dieser heißen Quellen ist oft reich an Mineralien und für seine heilende Wirkung bekannt. Ein gutes Beispiel ist der Kieselerdeschlamm der Blauen Lagune, der eine überaus positive dermatologische Wirkung aufweist. Abgesehen davon ist ein Bad in 42° C heißem Wasser ein absoluter Traum für kalte, müde und gestresste Körper. Nichts auf der Welt fühlt sich so gut an wie eine Pause in einer heißen Quelle, wenn man gerade eine anstrengende Wanderung im Hochland absolviert.
Kann man in den heißen Quellen Islands schwimmen?
Theoretisch ja. Wenn Sie darin baden können, können Sie auch darin schwimmen. Beachten Sie aber, dass die beliebtesten Quellen üblicherweise eine höhere Wassertemperatur aufweisen als herkömmliche Schwimmbäder, und dass dies für sportliche Betätigung nicht unbedingt angenehm ist. Die meisten Isländer schwimmen also lieber in Schwimmbecken mit kühlerer Wassertemperatur, die im ganzen Land verfügbar sind. Die heißen Quellen werden hauptsächlich für Wellness genutzt, zum Baden und natürlich zum Entspannen.
Ist die Nutzung der heißen Quellen in Island kostenlos?
Die natürlichen Becken, die sich auf offenem Gelände befinden, sind üblicherweise kostenlos zugänglich. Möglicherweise müssen Sie auf den beliebtesten Parkplätzen oder für die dazugehörigen Einrichtungen eine Gebühr entrichten. Einige heiße Quellen befinden sich auf Privatgrundstücken. Um grundlegende Einrichtungen wie Gehwege oder Parkplätze zu finanzieren, erheben die Grundbesitzer manchmal eine kleine Gebühr. Denken Sie daran, dass Sie für das Betreten von Privatgrundstücken eine Erlaubnis benötigen. In Island gilt die Regel: Zuerst fragen, damit sich später niemand entschuldigen muss!
Wie heiß sind die heißen Quellen in Island?
Vergessen Sie nicht, dass Geysire eigentlich heiße Quellen sind und dass die Wassersäulen kochend heiß sind, wenn sie austreten. Gehen Sie keine unnötigen Risiken ein, wenn Sie in der Landschaft auf ein dampfendes Gewässer stoßen, und springen Sie niemals hinein, ohne vorher die Wassertemperatur zu prüfen. Denken Sie auch daran, dass die Temperatur eines Gewässers stark schwanken kann, auch zwischen der Stelle, an der Sie hineingesprungen sind, dem Grund des Gewässers oder dem Bereich rund um die Quelle, wo die Temperatur unter Umständen sehr hoch ist. Zum Baden sind Temperaturen zwischen 38 und 44 °C am angenehmsten, ähnlich wie die der Whirlpools, die Sie in jedem Schwimmbad in Island finden.
Ist die Nutzung der heißen Quellen in Island ungefährlich?
Das ist eine sehr berechtigte Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist, wie Sie vielleicht denken. Die berühmtesten natürlichen heißen Quellen gelten als ungefährlich, da sie eine konstante Temperatur aufweisen und zumindest mit einigen zusätzlichen Einrichtungen ausgestattet wurden. Andere heiße Quellen sind definitiv nicht zum Baden geeignet, da ihre Temperatur nahe dem Siedepunkt liegt. Mehrmals kam es zu schweren Unfällen, bei denen Menschen in diese Geysire oder Quellen gefallen sind. Dann gibt es noch die Quellen, die im Allgemeinen als sicher gelten, bei denen jedoch Vorsicht geboten ist. Dazu gehört zum Beispiel die Reykjadalsá bei Hveragerði, ein beliebter Fluss zum Baden entlang des Wanderwegs im Reykjadalur-Tal. Der Grund des Flusses kann schlammig sein, und seine Temperatur variiert stark. In der Vergangenheit kam es vereinzelt zu Verbrennungen, wenn Badende an einer ungewöhnlich heißen Stelle in den schlammigen Grund sanken. Dies sind natürliche Phänomene, und die Temperaturen werden normalerweise nicht durch menschliche Technik reguliert. Seien Sie also vorsichtig und vergessen Sie niemals, dass Sie sich nicht in einem regulierten Pool befinden - dann sollte Ihnen nichts passieren.
Ist das Baden in heißen Quellen gut für die Gesundheit?
Einige der heißen Quellen Islands gelten als überaus gesundheitsfördernd, und man erzählt sich Geschichten über wundersame Heilungen durch ihren mineralreichen Schlamm. Der Kieselerdeschlamm der Blauen Lagune und der Naturbäder von Mývatn ist für seine heilenden Eigenschaften bekannt, insbesondere für Menschen, die an Schuppenflechte leiden. Die Temperatur eines heißen Bades und das Eintauchen in heißes Wasser sind dafür bekannt, schmerzende Gelenke, Muskeln und Arthritis zu lindern. Auch dem Stressabbau und allgemeinem Wohlbefinden ist das entspannende Ritual eines heißen Bades überaus förderlich. Natürliche heiße Quellen im Hochland sind ein beliebter Bestandteil von Wanderungen. Das Gefühl, sich unterwegs alles vom Leib zu reißen und sich an einer heißen Quelle zu regenerieren, ist einzigartig und kaum zu übertreffen.
Die beliebtesten Spas mit heißen Quellen in Island
In ihrer luxuriösesten Form zeigen sich die heißen Quellen, wenn sie zu Wellness-Bädern und Lagunen umgebaut wurden. Sie sind das High-End-Erlebnis der isländischen geothermischen Wärme. Einige sind komplett von Menschenhand geschaffen, wie die Blaue Lagune und die Sky Lagoon, andere beruhen auf einer authentischen heißen Quelle, die im Laufe der Jahre langsam erweitert und ausgebaut wurde, wie die Secret Lagoon. Wir haben einen Spezialblog zu unseren Luxus-Lagunen vorbereitet, empfehlen aber dringend, dass Sie sowohl das Baden in freier Natur als auch im Luxus-Setting eines Spas ausprobieren! Nachstehend finden Sie eine kurze Übersicht der beliebtesten Spas in Island:
- Blue Lagoon
- Sky Lagoon
- Secret Lagoon
- Laugarvatn Fontana Spa
- Mývatn Nature Baths
- Geosea
- Vök Baths
- Krauma
Geothermische Schwimmbäder in Island
Geothermische Schwimmbäder gibt es überall in Island. Es mag überraschend klingen, aber tatsächlich sind Hallenbäder in Island die Ausnahme, und für die meisten isländischen Kinder sind sie ein „exotisches“ Vergnügen. Häufiger findet man Freibäder, die das ganze Jahr über geöffnet sind und mit geothermischem Wasser beheizt werden. Eine Ausnahme bilden die kälteren Gebiete Islands im Westen und Osten. Mit „kälter“ meinen wir „geothermisch kälter“! Die ältesten Teile Islands - die Westfjorde und die Ostfjorde - sind geologisch gesehen kälter als ihre jüngeren und aktiveren Pendants im Süden und Norden. Aus diesem Grund gibt es im Westen und Osten weniger Freibäder und eine größere Anzahl bescheidener Hallenbäder. Nahezu jede Stadt und jedes Dorf hat jedoch ein Schwimmbad, und zu jedem Schwimmbad gibt es einen oder mehrere Whirlpools mit unterschiedlichen Temperaturen. Diese Whirlpools haben in Island eine soziale Funktion, nicht unähnlich den Biergärten in vielen Teilen Deutschlands. Hier kehrt man auf dem Heimweg von der Arbeit oder nach dem Abendessen ein, um sich zu entspannen und mit Nachbarn, Freunden und Familie zu plaudern. Hier kann man in ungezwungener Atmosphäre Neuigkeiten austauschen oder sich einfach einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen in der Gemeinde verschaffen. Lesen Sie auch unseren Blog über Schwimmbäder in Island, der Tipps zu den besten ihrer Art im ganzen Land enthält.
Photo: Seljavallalaug hot spring
Zu guter Letzt…
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